übrigens . . .   . . . kommt, auch wenn’s im Moment schwer vorstellbar ist, der nächste Winter ganz bestimmt.

Dass man Ende September, Anfang Oktober die ersten weihnachtlichen Süßigkeiten in den Quengelregalen an der Supermarktkasse vorfindet – mal ehrlich: wir würden doch etwas vermissen, wenn das ausbleiben würde. Die Urlaubsbräune im Gesicht noch nicht richtig verblasst, der Zwiebelkuchen gerade verputzt und mit neuem Wein hinuntergespült, und zack: schon geht’s wieder schwer aufs Christfest zu.
Die Mannheimer Liste hat jetzt den Rekord für die früheste Weihnachtsmeldung aller Zeiten eingestellt. Die Fraktion hat gestern, also am 20. August (!), um 11.14 Uhr folgende Mitteilung verschickt: „Aufstellung Weihnachtsbaum Neuostheim“ Leider kein Scherz, sondern ein ernstes Thema, wie ML-Fraktionschef Holger Schmid und die neue Neuostheimer Bezirksbeirätin Stephanie Langenfelder erläutern. Denn die traditionelle Baumaufstellung im Stadtteil soll, so warnen sie, „aus verschiedensten Gründen nicht mehr möglich sein“ und appellieren an Oberbürgermeister Christian Specht, die Gemeinschaftsaktion mit der Freiwilligen Feuerwehr und vielen Ehrenamtlichen am ersten Adventswochenende unbedingt weiter zu unterstützen. Dass der Lichterbaum in Neuostheim und möglicherweise auch in anderen Stadtteilen bürokratischen Hemmnissen zum Opfer fallen könnte – nicht auszudenken. Denn Festivitäten stärken erwiesenermaßen das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt vor Ort. Und das ist ein Wert an sich, den es zu fördern gilt, damit der nächste Winter – ganz so, wie es sich gehört mit Weihnachtsbaum – auch wirklich kommen kann.
von Thorsten Langscheid, Mannheimer Morgen am 21.08.2024