Freie Wähler -
Mannheimer Liste Fraktion

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Verzicht auf Bebauung des Friedrichsparks

Amtsblatt

Den Klimawandel ernst nehmen - Weniger Bebauung für mehr Klimaschutz
„Die Freie Wähler – Mannheimer Liste/MfM hat keinen Zweifel, dass für die Weiterentwicklung der Universität Mannheim der Mehrbedarf an Gebäuden für Hörsäle, Büroräume und dem Zuzug der philosophischen Fakultät erforderlich ist“, so Fraktionsvorsitzender Prof. Dr. Achim Weizel.

Insbesondere aufgrund des Brandschutzes für die Hörsäle und Räumlichkeiten der im Schloss untergebrachten Universität machen neue Räume als dauerhaftes Ausweichquartier für die nicht nutzbaren Gebäudeteile während der Brandschutzarbeiten unerlässlich.
Die räumlichen Bedürfnisse sind unbestritten, das entscheidende Kriterium in der Frage einer Bebauung des Friedrichsparks bleibt jedoch das Ziel der Klimawende.
„Wir lehnen daher die Neuerrichtung von vier Gebäuden durch die Universität im Friedrichspark ab und sind der Auffassung, dass mit zwei Neubauten für die philosophische Fakultät und Hörsäle die drängenden Bedürfnisse der Universität und dem Klimaschutz in Einklang gebracht werden können“, so Holger Schmid.
Die von der Verwaltung in Auftrag gegebenen Gutachten kommen zu dem Ergebnis, dass die großzügige Bebauung mit vier Gebäuden „zu moderaten thermischen Zusatzbelastungen bis ca. 1,2 Grad führen“. Weiter wird ausgeführt: „Auch im Bereich des geplante House of Research führt die Überbauung der Sportflächen und der angrenzenden Grünstrukturen zur Abschwächung der nächtlichen Abkühlungsintensität.“
Die Bebauung im Friedrichspark bietet die Chance, dass ehemalige Eisstadion und die Flächenversiegelung zu reduzieren. Es ist unerlässlich, aktiv an der Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation der 40.000 BewohnerInnen der Mannheimer Innenstadt durch kluge Planung mitzuwirken. Es ist fatal, nur mit der geplanten BUGA 2023 zur Verbesserung der klimatischen Situation beitragen zu wollen. Gerade die Bedrohung durch die Rheindammsanierung und dem damit einhergehenden Verlust von tausenden frischluftspendenden Bäumen zeigt deutlich auf, dass wir in Mannheim kaum mehr über Spielräume zur aktiven Verbesserung der klimatischen Bedingungen verfügen.
Eine Grünzone von 1.000 qm mit 700 Bäumen im Gewerbepark Taylor ist im Verhältnis zum Verlust des über Jahrzehnte gewachsenen Baumbestandes auf dem Rheindamm kein wirkungsvoller und nachhaltiger Ausgleich. Es ist zwingend notwendig, mit einer reduzierten Bebauung am Friedrichspark unterm Strich zu einer Verbesserung der klimatischen Verhältnisse der Innenstadt beizutragen.
Die Gutachter sind gefordert zu prüfen, in wieweit mit einer reduzierten Bebauung auf zwei Gebäude, die bisherige Belüftungssituation für die Innenstadt verbessert werden kann.
„Die Mannheimer Kommunalpolitik muss erkennen“, so Prof. Dr. Weizel, „dass das Ziel der Klimawende, der Verbesserung der klimatischen Situation in Mannheim nur zu erreichen ist, wenn bauliche und verkehrliche Maßnahmen keine „geringe Verschlechterung“ sondern eine Verbesserung erwarten lassen dürfen“. Eine immer wieder in kauf genommene „geringere Verschlechterung“ führt weit am Ziel vorbei und führt faktisch zu einer dauerhaften Verschlechterung des Stadtklimas.
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