Freie Wähler -
Mannheimer Liste Fraktion

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See in der "Feudenheimer Au" und Umgestaltung Neckar

Redaktion

Neuer See und Neckaranbindung wird abgelehnt - Naturnahe Umgestaltung des Neckars wird befürwortet
Die Fraktion Freie Wähler-Mannheimer Liste bezieht klar Position gegen den See im Landschaftsschutzgebiet "Feudenheimer Au" und die dafür erforderliche Befüllung mit hochgepumptem Grundwasser sowie gegen eine spätere Anbindung an den Neckar.

Auch der Bau von zwei zusätzlichen neuen Wegen –ein "Naturlehrpfad" sowie eine neue zusätzliche Wegeverbindung zwischen dem See und dem Ost-West-Bestandsweg werden als weitere unnötige Eingriffe in die Au abgelehnt.
Der Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Achim Weizel wies bereits in seiner Stellungnahme im Hauptausschuss darauf hin, dass "der See klimatologisch von einem Gutachter schlechter als die jetzt vorhandenen Wiesen eingeschätzt wird." Auch die Argumentation, dass hier eine frühere Lage des Neckars reproduziert wird, ist für Ihn ebenfalls nicht überzeugend, da der Neckar an vielen anderen Stellen der Stadt ebenfalls früher beheimatet war. "Als die BUGA noch auf Spinelli und in der Feudenheimer Au geplant war wurde die Schaffung des neuen Sees mit fehlenden Wasserflächen begründet. Nachdem die Au nun nicht mehr offizieller Teil der BUGA ist, entfällt diese Notwendigkeit, da im Luisenpark ausreichend Wasserflächen vorhanden sind", so Prof. Dr. Weizel.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Holger Schmid ergänzt, dass die dargestellten Maßnahmen massive Eingriffe in die Au darstellen, die durch die BUGA auf keinen Fall gerechtfertigt sind und unabsehbare Folgekosten nach sich ziehen werden. Die möglichen Schäden durch die Grundwasserentnahme für die Schaffung eines nicht notwendigen Sees sind in Anbetracht der Klimaentwicklung, die sich schon abzeichnet, überhaupt nicht zu vertreten.
Die Umgestaltung des Neckars wird unterstützt
Der Neckar selbst soll zwischen dem Wasserkraftwerk Feudenheim und der Einmündung des Schleusenkanals naturnah umgestaltet werden. Damit wird u.a. die
Erlebbarkeit des Neckar gefördert und der Zugang zum Wasser für die Bevölkerung erleichtert.
In einem zweiten Abschnitt soll dann im weiteren Verlauf eine ökologische Verbesserung des Lebensraums von aquatischen Lebewesen und Vögeln mit weiteren Maßnahmen erfolgen.
"Hier können wir zustimmen, auch wenn jetzt schon deutliche Kostensteigerungen zu sehen sind. Der genaue Zeitpunkt der Arbeiten am zweiten Abschnitt des Neckars muss aber noch konkretisiert und festgeschrieben werden, damit wir Planungssicherheit haben", so Stadträtin Christiane Fuchs.
"Die Tatsache, dass mit einer Förderung des Landes zu rechnen ist, rechtfertigt unseres Erachtens nicht die Durchführung von unnötigen Maßnahmen. Die Förderung setzt im Übrigen eine dauerhafte Erhaltung und die fachgerechte Pflege und Unterhaltung sämtlicher neu geschaffener Flächen voraus, deren Übernahme die Stadt Mannheim bereits 2019 zugesagt hat. Hinzu kommt, dass parallel dazu auch schon die Pflege der Parkschale auf Spinelli zugesagt wurde. Alle diese Maßnahmen bringen weitere hohe Folgekosten für die Stadt mit sich, die dauerhaft zu erbringen sind", so Stadtrat Christopher Probst mit Blick auf die Kosten.
Aus den genannten Gründen lehnt die Fraktion den neuen See in der Au und die Anbindung an den Neckar –auch mit Blick auf die derzeit kritischen Phosphatwerte des Flusses und die damit verbundene Unsicherheit, ob die Anbindung überhaupt erfolgen kann- weiterhin kategorisch ab. "Wir wollen Wasser zum See in der Au künstlich hochpumpen und dies auch künstlich zurückführen. Aber wir schaffen es nicht, die beiden BUGA-Gelände radtechnisch sinnvoll zu verbinden", so abschließend Stadtrat Holger Schmid.