Lt. Berichten in der Presse soll das Gasnetz der MVV in Mannheim ab 2035 stillgelegt werden. Dies hätte zur Folge, dass 37%, also mehr als 24.400 Mannheimer Haushalte, keine funktionierende Heizung mehr hätten.

Dazu der Fraktionsvorsitzende Holger Schmid: "Die Freien Wähler Mannheimer Liste werden dafür kämpfen, dass 2035 kein Gasnetz stillgelegt wird. Die Bürgerinnen und Bürger brauchen bis zu 20 Jahre, um eine vernünftige Chance zu haben, ihre Heizungsanlagen umzustellen. Im Übrigen kann nicht von Nachhaltigkeit gesprochen werden, wenn Gasheizungen ausgetauscht werden müssen, die noch nicht einmal 50% ihrer Lebensdauer erreicht haben.
Die ML ist der Meinung, dass die von der Bundesregierung immer wieder genannten und favorisierten Lösungen über eine Wärmepumpe oder Pelletheizung oftmals keine Alternativen sind, insbesondere nicht bei Altbauten. Hier müssen andere Lösungen, bspw. Heizen mit Strom gefunden werden.
Wir müssen diese Themen ideologiefrei und ergebnisoffen angehen und damit die Menschen mitnehmen. Mit Wärmepumpenfetischismus kommen wir bei unsanierten Gebäuden nicht weiter. Und auf welche Art die Bürger und Bürgerinnen ihre Gebäude CO2-neutral beheizen muss ausschließlich in deren Hand liegen."
Und Prof. Dr. Achim Weizel ergänzt: "Auch mit Blick auf die Gewerbe- und Industriekunden hat die MVV unserer Meinung nach die Pflicht, aktiv sinnvolle und praktikable Lösungen anzubieten und die Firmen zu beraten. Die Unterstützung von Gewerbe und Firmen ist wichtig, um ein Abwandern ins Umland zu verhindern."
Stadtrat Christopher Probst weist in diesem Zusammenhang auf den Zielkonflikt mit dem Klimaschutz-Aktionsplan 2030 als zentrales Strategiedokument auf dem Weg zur Klimaneutralität in Mannheim hin. Selbst bei optimistischer Betrachtung der Zeiträume für die Umstellung der 24.400 Gasheizungen auf andere Heizsysteme wird es bis 2030 auf keinen Fall zu schaffen sein, dieses Ziel zu erreichen. Die Freien Wähler Mannheimer Liste sind dafür, das Zieljahr des Klimaschutzaktionsplans auf 2045 zu verschieben und werden dazu einen Antrag in den Gemeinderat einbringen.
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