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Neue Rettungswache in Sandhofen

Redaktion

Stärkung des Mannheimer Nordens darf nicht zu Verschlechterung im Süden Mannheims führen
Seit einiger Zeit wird in der Presse über die Verlagerung eines 24-Stunden-Rettungsfahrzeuges des ASB in eine neue Rettungswache Sandhofen diskutiert. Begründet wird dies mit einer besseren Versorgung des Mannheimer Nordens.

Die Stadtteile Sandhofen, Schönau, Blumenau, Scharhof, Kirschgartshausen und sogar die Neckarstadt würden nach Aussage des Bereichsausschusses, in dem Krankenkassen und Rettungsdienste sitzen, davon profitieren.
Nicht berücksichtigt dabei wird allerdings, dass im Norden der Stadt bereits drei Rettungswachen mit zahlreichen Fahrzeugen bestehen. Im Süden hingegen sind nur in Friedrichsfeld zwei 24-Stunden-Rettungswagen und ein Fahrzeug mit 7 Stunden stationiert. Aus diesem Grunde muss die Rettungswache Käfertal einen großen Bereich des Mannheimer Südens mitversorgen, damit auch dort die Rettungsfristen eingehalten werden.
"Das Gesetz sieht eine Hilfsfrist von 10 Minuten vor, die immer wieder genannte Zeit von 15 Minuten ist die Zeit, die der Rettungsdienst maximal brauchen darf", so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Prof. Dr. Achim Weizel. Er stellt dabei aber auch klar heraus, dass in zahlreichen anderen Bundesländern vom Rettungsdienst deutlich kürzere Zeiten einzuhalten sind. "Als Arzt muss ich deutlich herausstellen, dass es bei einem Notfall auf jede Minute ankommt. Hier werden klare Vorgaben des Landes nicht eingehalten, dies ist nicht zufriedenstellend."
Eine Verlagerung von Fahrzeugen ohne vorherige objektive Prüfung der Auswirkungen verschlechtert aber die Situation im Mannheimer Süden. Hier würden Stadteile wie Rheinau, Neckarau, Neuostheim, Neuhermsheim, aber auch Wallstadt und Feudenheim grob benachteiligt, nur weil ein Standort Sandhofen bessere betriebswirtschaftliche Zahlen erwarten lässt.
Bevor nun ein Fahrzeug verlegt und die gesamte Statik des Rettungsdienstes verschoben wird ist nach Meinung der Freien Wähler – ML zwingend ein neues Rettungsdienstgutachten erforderlich, das diese beabsichtigten Änderungen berücksichtigt und bewertet sowie Verbesserungsvorschläge macht.
"Wir können uns über eine Stärkung des Mannheimer Nordens durch eine weitere Rettungswache unterhalten", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Holger Schmid, "dies darf aber nicht zu Lasten der südlichen Stadtteile gehen. Eine Zustimmung der Stadt Mannheim zu einer neuen Rettungswache ist daher nur mit weiteren, zusätzlichen Fahrzeugen vorstellbar".
Bevor es aber dazu kommt, sollte nach Meinung der Freien Wähler ML die gesamte Rettungsdienststruktur in Mannheim mit Blick auf die Standorte und die Besetzung mit Personal und Fahrzeugen überdacht und ggfs. neu geplant werden. Nur so lassen sich auch unnötige Kosten und Ausgaben vermeiden.
"Es kann nicht sein, dass aus rein betriebswirtschaftlichen, monetären Gründen Rettungsfahrzeuge neue Standorte erhalten und dadurch die Einhaltung der im Gesetz vorgegebenen Rettungsfristen unmöglich gemacht und die Rettung von Menschenleben hinten angestellt wird. Deshalb kann nur eine objektive Stellungnahme eines Gutachters die Lösung sein", so Stadtrat Holger Schmid.